Mittwoch, 26. Juni 2013

Erster Bericht zu den mesolithischen Artefakten von der Fundstelle vom Michelsberg bei Bad Münstereifel


Erster Bericht zu den mesolithischen Artefakten von der Fundstelle vom Michelsberg
bei Bad Münstereifel
vom Rheinischen Landesmuseum Bonn
Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege
in Ausgrabungen und Funde 1983

Bad Münstereifel, Kreis Euskirchen

Nr. 157/001: Etwa 500 m östlich des Ortes Mahlberg auf einem leicht geneigten,steinigen Hang sammelte E. Fass, Bad Münstereifel, von einer ca. 50 x 70 m großen Ackerfläche über 260 Steinartefakte auf. Neben etwa 200 Abschlägen und Absplissen (Chalzedon,Maasschotter- und Maaseiflint, Quarzit und Kieselschiefer,teilweise verbrannt), 44 Klingen und Lamellen (Chalzedon, Maasschotter und Quarzit) und sechs Kernen (4 Chalzedon,1 Maasei, 1 Maaschotter (Abb.1,11-16) fanden sich an Mikrolithen zwei partiell kantenretuschierte einfach Spitzen (Chalzedon), eine dorsal-basisretuschierte Dreieckspitze (Maasscotterflint),eine mikrolithische Endretusche (Chalzedon),eine vollständig kantenretuschierte einfache Spitze( Chalzedon, verbrannt), ein schmales Dreieck (einheim. Quarzit),eine ventral-basisretuschierte Dreieckspitze (Maasschotterflint)sowie ein Kerbrest (Chalzedon) Abb.1, 1-7). Weitere Werkzeuge waren: ein Rückenmesser mit Endretusche (Maasschotterflint) und drei Kratzer (1 Maasei, 1 Chalzedon, 1 Maasschotterflint (Abb.1,8-10)).Anhand der Mikrolithen und der Grundformen können die Artefakte in die Mittelsteinzeit datiert werden.
Fundverbleib: einige Exemplare, u.a. Kerbrest im Kreismuseum in Blankenheim (s. Foto 10 mit ausgestellter Schautafel). Die übrige Sammlung wurde von E.Fass nahezu komplett als Dauerleihgabe zur Ausstellung an das Hürten-Museum in Bad Münstereifel abgegeben.

Ausgewertet von Herrn Dr. S.K. Arora


                               Nachstehend noch einige Aufnahmen von den Artefakten:


papageienschnabel-förmig gebogene Spitze

retuschierter Quarzit-Schaber



li. u. oben re.retuschierte Messerchen



                                 retuschierte Quarzit-Artefakte

                                          Auszug Schautafel im Kreismuseum in Blankenheim
                                          mit einigen der mesolith.Artefakte vom Michelsberg

Fundbericht zu den mesolithisch/neolithischen Artefakten

Fundbericht zu den mesolithisch/neolithischen Artefakten von
der Fundstelle Op de Pöhle bei Bad Münstereifel- Schönau

Veröffentlicht in Ausgrabungen und Funde 1983
des Rheinischen Landesmuseum Bonn
Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege
Auswerter: Dr. S.K. Arora

Nr. 182/001: Nordöstlich des Ortes Schönau (Anm.Verfasser: Gemarkung Op de Pöhle, auch Gleichen genannt; ein Hochplateau) wurden auf einer langgezogenen Wegböschung von E. Faß, Bad Münstereifel-Mahlberg, elf Flintartefakte aufgelesen: eine dorsal-ventral basisretuschierte Dreieckspitze (Abb. 2,1), eine vollständige Klinge (Abb. 2,2 ), drei Klingenstücke,fünf Absplisse und eine Pfeilschneide (?). Die Artefakte bestehen fast ausschließlich aus Maasschotterflint, zwei Klingenbruchstücke sind aus Obourger Flint(Abb. 2,3). Die Dreieckspitze ist mesolithisch, die Klingenstücke können meso- oder neolithisch sein.

Verbleib: Die Fundartefakte wurden vom Finder und Verfasser jetzt komplett an das Hürten-Museum in Bad Münstereifel als Dauerleihgabe zur Ausstellung abgegeben.                             

Anmerkung:Fot. 5 und 8 v. o. Klinge aus sog. baltischem Feuerstein
dto.          : Fot 2 li.u. Pfeilschneide?
dto.          : Fot.3 re.Beilabschlag
dto.           : Fot. 6 Klinge Obourger Flint ( Obourg/ Belgien)
dto.           : Fot. 8 Klinge Rijckholt Flint ( Rijckholt/ Niederlande)

retuschierte Klingenbruchstücke

links unten verm. Pfeilschneide
                                       
  re. Beilabschlag
                                       
                                     

retuschierte Klinge aus baltischem Feuerstein

zwei retuschierte Klingenstücke Obourger Flint

 Klinge Rijckholt Flint


Funde vom Michelsberg bei Bad Münstereifel


Funde vom Michelsberg

Auswertung des Landschaftsverband Rheinland
Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege
von Dr. . S. K. Arora

E.Faß, Bad Münstereifel-Mahlberg,las 498 Artefakte von 1983 bis 1986 auf einem Höhenrücken vom Michelsberg auf. Die Artefakte setzten sich aus folgenden Formen zusammen: 263 Absplisse (53%), 104 Abschläge( 21%), 68 Lamellen (14%), 25 Klingen (5%), 18 Kerne (4%), 1 Kerbrest und 19 Werkzeuge ( 4%).

Unter den Werkzeugen befinden sich 11 Mikrolithen, 2 Kratzer, 4 Lateralretuschen, 1 Endretusche und 1 ausgesplittertes Stück.

32 % (162) der Artefakte sind verbrannt; eine Werkstoffbestimmung ist deswegen nicht durchführbar.
42 % (208) der Artefakte wurden aus Chalzedon,15% (73) aus Maasschotterflint, 9 % (47) aus einheimischem Quarzit und 2 % ( 8 ) aus sonstigen Werkstoffen hergestellt.

Zahlreiche Artefakte aus Chalzedon sind patiniert. Chalzedon zeigt sowohl in der Farbe als auch in der Struktur eine größere Variationsbreite. Weiße, bläulich-weiße, bläuliche oder bräunliche Farben einerseits, matte, glatte oder durchscheinende Spaltflächen andererseits treten dort auf.

Innerhalb des Fundmaterials aus Maasschotterflint kommen vereinzelte Artefakte mit Maaseirinde vor. Unter den sonstigen Werkstoffen sind Artefakte aus Lousberger oder Vetschauer Flint oder aus Kieselschiefer anzutreffen.

Anmerkung:

Die nachstehend gezeigten Artefakte sind wie das übrige Fundmaterial als Dauerleihgabe in der Ausstellung des Hürten-Museums in Bad Münstereifel.


retuschierte Klingenspitze

retuschierte Flint-Klinge

retuschierte Quarzit-Klinge











Dienstag, 25. Juni 2013

Anbei einige Makro-Aufnahmen von den endpaläolithischen Artefakten der Fundstelle
Hollerberg bei Holzmülheim,Gemeinde Nettersheim/Eifel:

Makroaufnahme einiger Artefakte mit stark patiniertem Flint

oben Absplisse u.unten zwei retuschierte Klingen

retuschierte Klingen u.a. im Größenvergleich mit Pfennig-Münze

                                     einige der Artefakte, ganz rechts neuzeitlich

Entdecker der Fundstelle bzw.Finder der Artefakte:  Edgar Fass Köln
Fundverbleib: Ausstellung im Naturschutzzentrum Nettersheim

Freitag, 7. Juni 2013

Artefakte von der Fundstelle Hollerberg

Nettersheim, Kr. Euskirchen-Fst.Nr. 0154/009; 010- Bonner Jahrbücher 1994

Folgende Artefakte von der Fundstelle Hollerberg (Holzmülheim/Bouderath-Nettersheim) las der Verfasser als Boden oberflächenfunde auf.
*Von der nördlichen Fundstelle wurden fünf Abschläge,sechs Absplisse, zwei Klingenbruchstücke und ein Daumennagelkratzer gesammelt,vom *südlichen Fundareal stammen ein Abschlag,sieben Absplisse, eine Rückenspitze und eine mikrolithische einfache Spitze.die Funde sind weiß bis bläulichweiß patiniert.Die Artefakte wurden von Herrn Dr. S.K. Arora vom Rheinischen Landesmuseum Bonn,Amt für Bodendenkmalpflege, ausgewertet und größtenteils dem Endpaläolithikum bzw.der ausgehenden Altsteinzeit zugeordnet. Die gestielte/geflügelte Pfeilspitze bzw.der Beilabschlag sind neolithisch(Jungsteinzeit).

Von den Erstfunden mit der Entdeckung der archäologischen Fundstelle im Jahre 1992 ist nur der nachstehende Fundbericht ohne Datumsangabe des Auswerters Dr. Arora vorhanden.

Es sei darauf hingewiesen, dass es sich um die gleiche Fundstelle am Hollerberg, unterteilt nach einem nördlichen und südlichen Fundbereich zwischen den Ortschaften Holzmülheim bzw. Bouderath, beide Teil der Gemeinde Nettersheim, handelt.
Der Text des Fundberichts lautet wie folgt:

Gemeinde Nettersheim , Kr. Euskirchen

Nördlich des Ortes H o l z m ü h l h e i m fand Edgar Faß, Münstereifel,  1992 bei einer systematischen Begehung auf dem Hollerberg ( 480 m - 490 m über NN) 17 Silexartefakte. Die Funde waren nördlich der Straße auf einer 50 m x 60 m großen und südlich der Straße auf einer 70 x 80 m großen Fläche locker verstreut. Da nördliche Gelände bestand aus verwittertem Kalkstein und war mit Lößlehm vermischt. Das Südliche bestand hauptsächlich aus Lößlehm. Unter den Funden befanden sich eindeutig  spätneolithische Formen wie zum Beispiel eine gestielte und geflügelte Pfeilspitze,  ein Beilabschlag und ein ausgesplittertes Stück. Die übrigen Funde sind bläulich-weiß bis weiß patiniert und werden ins Endpaläolithikum datiert. Vorhanden sind neben zwei einfachen Klingen drei Abschläge,  sieben Absplisse,  eine einfache Spitze und eine Rückenspitze.

Abbildung
Verbleib : Privatbesitz *
                                                                                     ( S.K. Arora)

 * Anm.Verfasser: die Artefakte befinden sich als
 Dauerleihgabe im Naturzentrum Nettersheim
                                                                               

Gemeinde Nettersheim, Kreis Euskirchen - Bonner Jahrbuch 1999/ 2001 

r. 52 520 h.  97  210
TK 5406 Bad Münstereifel

Unmittelbar nördlich der Steinfelder Straße und westlich des Weges nach Hollerberg sammelte E.  Faß, Münstereifel,  während einer systematischen Prospektion wieder eine Anzahl von Silex-Artefakten Die Funde befanden sich auf einem verwitterten mit Lößlehm vermischten Kalksteinboden( 480-490 m ü. NN). Fünf Funde sind kaum patiniert,  13 weiß bis bläulich-weiß. Unter den nicht patinierten Funden sind ein Kernkantenabschlag aus  Vetschauer Flint, ein Abschlag aus Lousberger Flint und ein Beilabschlag  aus Maasflint besonders zu erwähnen. Diese Artefakte werden in der Regel neolithisch datiert. Die patinierten Funde sind wahrscheinlich endpaläolithisch; darunter zwei Medialklingen, eine Terminalklinge  und ein Kern sowie ein Abschlag aus Chalzedon und ein Abschlag aus Simpelvelder Flint.  -handschriftlich AK 2000/ 112-

FV. privat                                                                              (S. K. Arora)
*

Gemeinde Nettersheim,  Kreis Euskirchen -- Bonner Jahrbuch 1999/2001

r.  52 580 h. 97 510
TK 5406 Bad Münstereifel

100 Meter südwestlich des Steinbruches entdeckte E. Faß  Münstereifel auf dem Hollerberg ( 490 - 495 m ü. NN) 1999 neun Artefakte während einer systematischen Prospektion.  Die Funde waren auf einem lößlehmigen Boden verstreut. Die Artefakte bestehen aus zwei Klingen, zwei Abschlägen, vier Absplissen und einem Trümmer. Vier Funde sind aus Chalzedon, die anderen fünf sind bläulich-weiß patiniert.  Eine endpaläolithische Datierung wird vermutet,  - handschriftlich AK 2000/ 111

FV privat                                                                                     ( S. K. Arora)

* Anm. Verfasser: Auch diese Artefakte befinden sich als Dauerleihgabe im Naturzentrum in Nettersheim


Zusätzlich weitere Neufunde(17 Artefakte) im Begehungszeitraum von 2008- 2015, die  das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Nideggen-Wollersheim auswertete.Die dortige Aktivitäts-Nr. lautet: NW 2008/0546 **

Es handelt sich um Mesolithisches-spätneolithisches Flintinventar, das partiell ( bläulich-) weiß patiniert ist. Diese sind wie folgt beschrieben:

NW 2008/0546-1-1-1
Datierung Spätneolithikum bis Bronzezeit-Material Feuerstein- Ansprache: Pfeilspitze.-Kommentar: verbrannt
Fass-Nr. 64: geflügelte Pfeilspitze, Spitze abgebr., gestielt?

NW 2008/0546-1-1-2
Datierung: Mesolithikum bis Neolithikum- Material: Feuerstein- Ansprache: Werkzeug-Kommentar:Stichel
Bemerkungen:  Fass-Nr. 7: Stichel mit tordierter Bahn, leicht patiniert

NW  2008/0546-1-1-3
Datierung: Spätneolithikum/Wartberg- Material: Feuerstein- Ansprache: Abschlag ( Objekttyp)
Bemerkungen:  Fass-Nr. 10: Abschlag von Beilklinge aus Lousbergflint ( ohne Schliff)

2008/0546-1-1-4
Datierung: Mesolithikum bis Neolithikum, Anzahl 11-Material : Feuerstein-Ansprache: Abschlag( Objekttyp)- Kommentar: 5 x verbrannt
Anzahl: 2- Material: Feuerstein- Ansprache: Klingengerät
Bemerkungen: partiell bläulich-weiß patinierte Klingen( Fass-Nr.3 und 4/66),
Abschläge (Fass-Nr. 1,2,11,63) davon zwei verbr. ( Fass-Nr.8 und unbeschriftet) sowie 5 Absplisse ( Fass-Nr. 9,62) davon 3 verbrannt (Fass-Nr.5 und 2x unbeschriftet).

NW 2008/0546-1-1-5
Datierung: Endpaläolithikum bis Mesolithikum, Anzahl: 1-Material: Feuerstein- Ansprache: Abschlag( Objekttyp)
Bemerkungen: Fass-Nr. 65: porzellan-weißlich patinierter Abschlag



*Ausgewertet von Herrn Dr. S.K. Arora vom Rheinischen Landesmuseum Bonn
Fundverbleib: als Dauerleihgabe von E.Fass Ausstellung an Naturschutzzentrum Nettersheim

**  Beteiligte  Tutlies, Petra : LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
     ausgewertet von Weiner, Jürgen:: LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Nideggen-Wollersheim am 14.09.2016
Fundverbleib: als Dauerleihgabe von E.Fass für Ausstellung im Hürten-Museum Bad Münstereifel

patinierte und retuschierte Flint-Artefakte

 patinierte und retuschierte Flint-klinge


 patinierte Flintabschläge

 dto.


retuschierte Spitze und Klinge, re. patiniert

li. Flintartefakte re. neolith.Beilabschlag

 retuschierte Klingen

Absplisse von neolith. Steinbeilen

Bild unten gestielte und geflügelte neolith. Pfeilspitze