Dienstag, 10. September 2013


Steinzeitartefakt in der Nähe von Toblach (Südtirol/Italien) auf dem Weg Nr.24 zum
Toblacher Pfannhorn

Der Höhenwanderweg Nr.24 führt über den Gebirgskamm zum Toblacher Pfannhorn und erreicht dabei mehrere Gipfel (u.a. Golfen mit 2492m ). Neben dem Pfad inmitten der Hartgraswiesen entdeckte ich Ende Juni 1984 an einer kahlen Stelle in ca. 2.200 m Höhe einen schiefergrauen, nicht patinierten Steinartefakten. Er weist eine Länge von 15 mm und Breite von 12 mm auf.Da ich mit einer Wandergruppe unterwegs war,konnte ich leider keine Begehung des Geländes bzw. der weiteren Umgebung hinsichtlich evtl. weiterer Funde durchführen. Möglicherweise handelte es sich hierbei auch nur um ein Einzelstück, das bei der frühzeitlichen Jagd oder auch schon damaliger Almwirtschaft anfiel.
M.E.. handelt es sich um eine Art Kieselschiefer.
Für damalige Verhältnisse ist ein solcher Fund in Anbetracht der Höhenlage von 2.200 m inmitten der kargen Vegetation oberhalb der Baumgrenze; selbst Sträucher oder Almblumen fehlen hier fast ganz, erstaunlich. Leider konnte ich seinerzeit keinen Kontakt zu den für diesen Bereich zuständigen
Auswertern oder Stellen in Südtirol aufnehmen.

Es wäre auch interessant zu wissen, ob für das genannte Gebiet bereits ähnliche Artefaktfunde bzw. Auswertungen vorliegen.

Anbei eine Makroaufnahme des vorgenannten Artefaktes,das wohl neolithisch sein könnte.

E.Fass


Dienstag, 30. Juli 2013

Op de Pöhle, eine neolithische Fundstelle bei Schönau( Bad Münstereifel)

Veröffentlicht in Ausgrabungen und Funde 1983
des Rheinischen Landesmuseums Bonn
Rheinisches amt für Bodendenkmalpflege

Ziffer 182/001
Nordöstlich des Ortes Schönau wurden auf einer langgezogenen Wegböschung von E. Fass, Bad Münsteifel, elf Flintartefakte aufgelesen: einedorsal-ventral basisretuschierte Dreieckspitze (Abb.2,1), eine vollständige Klinge (Abb.2,2),drei Klingenstücke, fünf Absplisse und eine Pfeilschneide (?).Die Artefakte bestehen fast ausschließlich aus Maasschotterflint, zwei Klingenbruchstücke sind aus Obourger Flint( Abb.2,3). Die Dreieckspitze ist mesolithisch, die Klingenstücke können meso- oder neolithisch sein.

Verbleib Privatbesitz *                                              ausgewertet von S.K. Arora

*Anmerkung: Die vorgenannten Artefakte wurden vom Verfasser komplett als Dauerleihgabe zur
 Ausstellung an das Hürten-Museum in Bad Münstereifel abgegeben.        E.Fass
                                   


                                                   Fundstelle am Aufstieg zur Gemarkung Op de Pöhle

                                          Klinge aus baltischem Feuerstein

                                          dto. mit Pfennig als Größenvergleich

                                           Klingenstücke

                                           Flintartefakte, li. u. Pfeilschneide ?

                                            re. Artefakt Beilabschlag

                                         
                                          zwei Klingenbruchstücke Obourger ( Obourg bei Mons/Belgien


                                          Klinge aus Ryckholtflint ( Ryckholt /Niederlande)

Freitag, 19. Juli 2013


Faunafunde aus der Kakushöhle bei Eiserfey

Als Hobby-Archäologe besichtigte ich im Jahre 1978 die Kakushöhle, die zumindest zeitweise den Menschen der Vorzeit von den Neandertalern bis zum homo sapiens als unseren direkten Vorfahren als Wohnsitz diente.

In einem Bereich der Höhle entdeckte ich einen Erdaushub,der vermutlich von der Grabung H. Löhr aus dem Jahre 1977 stammte.

Beim genaueren Hinsehen entdeckte ich dabei noch einige Zahn- und Knochenreste, die ich mitnahm in der Absicht, diese später bei passender Gelegenheiten einem Auswerter des Rheinischen Landesmuseums in Bonn zur Verfügung zu stellen.

Nachdem ich später in der Eifel im Raum Michelsberg bei Bad Münstereifel selbst Steinzeitartefakte bzw.Fundstellen entdeckte, bot sich die Gelegenheit, diese im Rahmen der Auswertung durch Herrn Dr.Arora vom Rheinischen Landesmuseum Bonn zur Verfügung zu stellen. Dies geschah Anfang der 90er Jahre,nachdem noch nachstehende Aufnahmen zur Dokumentierung der Funde gemacht wurden:

Die Aufnahmen einer mutmasslichen Plastik eines menschlichen Kopfes mit Vor-und Rückseite hatte ich vor längerer Zeit Herrn Dr. Hartwig Löhr vom Rhein. Landesmuseum in Trier zur Begutachtung zugestellt. Mit Schreiben vom 27.04.1989 beschrieb er das Fundstück (Artefakt ?) wie folgt: "Bei dem fraglichen Stück handelt es sich zunächst nach Bild a- Spongiosa ( Schwammgewebe) im Inneren eines Röhrenknochens- mit Sicherheit um ein Knochenstück und nicht um Geweih. Die Außenfläche auf Bild b zeigt feine schwarz-braune Dentridenmuster, verursacht durch Eisenlösungen, die dafür sprechen, dass das Knochenstück eine Weile im Boden gelegen hat.Die Kanten des Knochenstücks machen nach den Fotos nicht den Eindruck, bearbeitet zu sein. Darüber hinaus sind die Brüche an den Kanten verschieden alt:  einige Flächen tragen Dentridenmuster, andere nicht,sind also erst nach deren Bildung entstanden.Damit glaube ich mit Gewissheit,dass die Umrissform nicht absichtlich und in einem Arbeitsgang entstanden ist, es sich also kaum um eine Plastik handelt.Für eine grobe Abschätzung des Alters des Knochens wären natürlich die Fundumstände oder Beifunde sowie der Boden der Fundstelle von Wichtigkeit.Wenn es sich um Schiefer, Basalt oder Kies handelt,ist das Alter eher geringer,als wenn es sich um kalkhaltigen Boden handelt,auf/ in dem sich Knochen länger erhalten können".

Anmerkung:   Herrn Dr. H. Löhr hatte ich den Fundort in der Kakushöhle verschwiegen bzw.dass es sich um Relikte aus dem Grabungsschutt von dort handelte.

Der Verbleib der in den Fotos dargestellten Fundobjekte im Rheinischen Landesmuseum Bonn bestätigte der Landschaftsverband Rheinland dem Verfasser E. Fass mit Schreiben vom 08.10.1991.

                                          Eingang zur Haupthöhle am Kartstein

                                          Fund-Spektrum

                                          Knochenspitze

                                          Geweih-oder Knochenteil

                                          dto.

                                          gelochter Knochenteil(evtl,Amulett)

                                          a)bearbeiteter Knochenteil(evtl.menschliches Portrait?)

                                          b)Rückseite desselben

                                          Zahnspan mit Harzresten am re. Endteil

                                          Zahn

                                          Reisszahn

                                         Teil eines Grosszahns( vom Mammut?)

                                        Mammutdarstellung (Repro) Wachsrelief

Dienstag, 2. Juli 2013

Artefakte von der mittelsteinzeitlichen Fundstelle am Michelsberg in Bad Münstereifel-Mahlberg


Nachstehend aufgeführte Artefakte von der mittelsteinzeitlichen Fundstelle am Michelsberg bei Bad Münstereifel-Mahlberg sind möglicherweise noch älter und in die Altsteinzeit einzuordnen.


Quarzit- Kern
spanförmiger Abschlag, evtl. Magdalenien

Mittwoch, 26. Juni 2013

Erster Bericht zu den mesolithischen Artefakten von der Fundstelle vom Michelsberg bei Bad Münstereifel


Erster Bericht zu den mesolithischen Artefakten von der Fundstelle vom Michelsberg
bei Bad Münstereifel
vom Rheinischen Landesmuseum Bonn
Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege
in Ausgrabungen und Funde 1983

Bad Münstereifel, Kreis Euskirchen

Nr. 157/001: Etwa 500 m östlich des Ortes Mahlberg auf einem leicht geneigten,steinigen Hang sammelte E. Fass, Bad Münstereifel, von einer ca. 50 x 70 m großen Ackerfläche über 260 Steinartefakte auf. Neben etwa 200 Abschlägen und Absplissen (Chalzedon,Maasschotter- und Maaseiflint, Quarzit und Kieselschiefer,teilweise verbrannt), 44 Klingen und Lamellen (Chalzedon, Maasschotter und Quarzit) und sechs Kernen (4 Chalzedon,1 Maasei, 1 Maaschotter (Abb.1,11-16) fanden sich an Mikrolithen zwei partiell kantenretuschierte einfach Spitzen (Chalzedon), eine dorsal-basisretuschierte Dreieckspitze (Maasscotterflint),eine mikrolithische Endretusche (Chalzedon),eine vollständig kantenretuschierte einfache Spitze( Chalzedon, verbrannt), ein schmales Dreieck (einheim. Quarzit),eine ventral-basisretuschierte Dreieckspitze (Maasschotterflint)sowie ein Kerbrest (Chalzedon) Abb.1, 1-7). Weitere Werkzeuge waren: ein Rückenmesser mit Endretusche (Maasschotterflint) und drei Kratzer (1 Maasei, 1 Chalzedon, 1 Maasschotterflint (Abb.1,8-10)).Anhand der Mikrolithen und der Grundformen können die Artefakte in die Mittelsteinzeit datiert werden.
Fundverbleib: einige Exemplare, u.a. Kerbrest im Kreismuseum in Blankenheim (s. Foto 10 mit ausgestellter Schautafel). Die übrige Sammlung wurde von E.Fass nahezu komplett als Dauerleihgabe zur Ausstellung an das Hürten-Museum in Bad Münstereifel abgegeben.

Ausgewertet von Herrn Dr. S.K. Arora


                               Nachstehend noch einige Aufnahmen von den Artefakten:


papageienschnabel-förmig gebogene Spitze

retuschierter Quarzit-Schaber



li. u. oben re.retuschierte Messerchen



                                 retuschierte Quarzit-Artefakte

                                          Auszug Schautafel im Kreismuseum in Blankenheim
                                          mit einigen der mesolith.Artefakte vom Michelsberg

Fundbericht zu den mesolithisch/neolithischen Artefakten

Fundbericht zu den mesolithisch/neolithischen Artefakten von
der Fundstelle Op de Pöhle bei Bad Münstereifel- Schönau

Veröffentlicht in Ausgrabungen und Funde 1983
des Rheinischen Landesmuseum Bonn
Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege
Auswerter: Dr. S.K. Arora

Nr. 182/001: Nordöstlich des Ortes Schönau (Anm.Verfasser: Gemarkung Op de Pöhle, auch Gleichen genannt; ein Hochplateau) wurden auf einer langgezogenen Wegböschung von E. Faß, Bad Münstereifel-Mahlberg, elf Flintartefakte aufgelesen: eine dorsal-ventral basisretuschierte Dreieckspitze (Abb. 2,1), eine vollständige Klinge (Abb. 2,2 ), drei Klingenstücke,fünf Absplisse und eine Pfeilschneide (?). Die Artefakte bestehen fast ausschließlich aus Maasschotterflint, zwei Klingenbruchstücke sind aus Obourger Flint(Abb. 2,3). Die Dreieckspitze ist mesolithisch, die Klingenstücke können meso- oder neolithisch sein.

Verbleib: Die Fundartefakte wurden vom Finder und Verfasser jetzt komplett an das Hürten-Museum in Bad Münstereifel als Dauerleihgabe zur Ausstellung abgegeben.                             

Anmerkung:Fot. 5 und 8 v. o. Klinge aus sog. baltischem Feuerstein
dto.          : Fot 2 li.u. Pfeilschneide?
dto.          : Fot.3 re.Beilabschlag
dto.           : Fot. 6 Klinge Obourger Flint ( Obourg/ Belgien)
dto.           : Fot. 8 Klinge Rijckholt Flint ( Rijckholt/ Niederlande)

retuschierte Klingenbruchstücke

links unten verm. Pfeilschneide
                                       
  re. Beilabschlag
                                       
                                     

retuschierte Klinge aus baltischem Feuerstein

zwei retuschierte Klingenstücke Obourger Flint

 Klinge Rijckholt Flint


Funde vom Michelsberg bei Bad Münstereifel


Funde vom Michelsberg

Auswertung des Landschaftsverband Rheinland
Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege
von Dr. . S. K. Arora

E.Faß, Bad Münstereifel-Mahlberg,las 498 Artefakte von 1983 bis 1986 auf einem Höhenrücken vom Michelsberg auf. Die Artefakte setzten sich aus folgenden Formen zusammen: 263 Absplisse (53%), 104 Abschläge( 21%), 68 Lamellen (14%), 25 Klingen (5%), 18 Kerne (4%), 1 Kerbrest und 19 Werkzeuge ( 4%).

Unter den Werkzeugen befinden sich 11 Mikrolithen, 2 Kratzer, 4 Lateralretuschen, 1 Endretusche und 1 ausgesplittertes Stück.

32 % (162) der Artefakte sind verbrannt; eine Werkstoffbestimmung ist deswegen nicht durchführbar.
42 % (208) der Artefakte wurden aus Chalzedon,15% (73) aus Maasschotterflint, 9 % (47) aus einheimischem Quarzit und 2 % ( 8 ) aus sonstigen Werkstoffen hergestellt.

Zahlreiche Artefakte aus Chalzedon sind patiniert. Chalzedon zeigt sowohl in der Farbe als auch in der Struktur eine größere Variationsbreite. Weiße, bläulich-weiße, bläuliche oder bräunliche Farben einerseits, matte, glatte oder durchscheinende Spaltflächen andererseits treten dort auf.

Innerhalb des Fundmaterials aus Maasschotterflint kommen vereinzelte Artefakte mit Maaseirinde vor. Unter den sonstigen Werkstoffen sind Artefakte aus Lousberger oder Vetschauer Flint oder aus Kieselschiefer anzutreffen.

Anmerkung:

Die nachstehend gezeigten Artefakte sind wie das übrige Fundmaterial als Dauerleihgabe in der Ausstellung des Hürten-Museums in Bad Münstereifel.


retuschierte Klingenspitze

retuschierte Flint-Klinge

retuschierte Quarzit-Klinge